Wer in den Social Media aktiv ist, sollte daran denken, regelmäßig zu überprüfen, ob seine Bemühungen auch sichtbar sind, und wie sie beim „Publikum“ ankommen. Es kostet viel Zeit, Tweets, Postings und Blogbeiträge zu verfassen. Zumindest wer einigermaßen Wert auf Qualität legt, denkt (hoffentlich) etwas länger darüber nach, was er veröffentlicht. Hootsuite stellt ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem kostenlos einige Eckdaten eines Twitter-Auftritts überprüft werden können: Den Hootsuite Social Grader. Das Tool nimmt eine allgemeine Einstufung vor und nennt es „Social Grade“ (grade = Rang, Stufe, Qualität, Güteklasse etc.). In diesem Artikel nehme ich eine Analyse der Ergebnisse für meinen Twitter-Account @DeutschTweetor vor und kommentiere sie.

Zuvor noch drei Hinweise:

  1. Dieser Artikel ist sehr lang geraten. Das Lesen dürfte im Schnitt etwa 10 Minuten dauern. Wem das zu viel ist, der findet am Ende des Artikels ein Fazit.
  2. Alle im Internet abrufbaren Analysen folgen fest programmierten Algorithmen, die in den seltensten Fällen offen gelegt werden. Auch die auf den entsprechenden Seiten verbreiteten Interpretationen erfolgen nach einem festgelegten Schema. Daher empfehle ich grundsätzlich, solche Analysen zu hinterfragen und keinesfalls als „bare Münze“ zu nehmen.
  3. Auf dieses Tool aufmerksam geworden bin ich durch @webpixelkonsum, der in seinem Blogbeitrag Mit diesem Twitter Tool feststellen, wo die Stärken und Schwächen Deines #Twitter Accounts sind die Benutzung des Tools beschreibt.

Der Einstieg

Die Benutzung des Graders ist ganz einfach: Seite aufrufen, sich per Twitter anmelden und schon geht’s los. In sieben Schritten zeigt der Grader, welche Figur das angemeldete Twitter-Konto in den Social Media macht. Es ist eine maschinelle Analyse, bei der die zugrunde liegenden Parameter mir nicht bekannt sind. Jeder sollte sich darüber klar sein, dass es sich daher um eine Art „Black Box“ handelt. Beispielsweise fehlt mir die Information über den Zeitraum, der analysiert wird, aber nicht nur die. Daher gehe ich mal die einzelnen Meldungen durch, die der HootSuite-Grader anzeigt, und kommentiere sie am Beispiel meines Twitter-Account @DeutschTweetor. Los geht’s!

Gleich mit der ersten Anzeige könnte ich sehr zufrieden sein, wenn ich denn wüsste, was die Basis und die Gewichtung der Bewertung ist.

Die Gesamt-Einschätzung

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Das „D“ beim Engagement gibt mir zu denken. Für die Bewertung meiner Twitter-Aktivitäten ist aus meiner Sicht das Engagement der wichtigste Punkt. Wie es aussieht, wird es nicht so stark gewichtet, obwohl es im Vergleich zu einem vollständig ausgefülltem Profil mir doch sehr viel entscheidender zu sein scheint. Ich werde darauf eingehen, wenn wir beim entsprechenden Schritt angekommen sind. Die Wertung „A-„ erscheint mir insgesamt etwas zu positiv, aber so ist es eben mit maschinellen Berechnungen. Die Qualität tritt hinter die Quantität zurück. Darum scheint eines gleich vorweg klar zu sein: Bei dieser Einstufung spielen allein quantitative Aspekte eine Rolle. Es wird also nicht ganz leicht, daraus Rückschlüsse auf die Qualität zu schließen.

Die Größe der Zuhörerschaft

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HootSuite schreibt in das unter der Grafik liegende Kästchen in etwa: „Warum ist das wichtig? Follower, die mit einem Geschäft interagieren, werden eher etwas kaufen. Mehr Follower entsprechen mehr zukünftigen Käufern.“ Das ist mir zu sehr vereinfacht. Es besteht lediglich eine größere Chance, dass Follower bei entsprechend gegenseitiger Wertschätzung und nützlichem Informationsaustausch an etwaigen Geschäften interessiert sind.

Die Anzahl meiner Follower zeigt mir Twitter selbst auch an. Im Zusammenhang mit dem Durchschnitt sieht es natürlich gut aus. Leider wird nicht gesagt, woher diese Durchschnittszahl kommt. Umfasst sie alle bei Twitter angemeldeten Konten oder nur die etwa 300 Millionen aktiven? Das macht in meinen Augen einen enormen Unterschied! Zum Glück weiß ich bei meinem Account sehr genau, wie ich diese Zahl zu bewerten habe. Daher will ich kurz darauf eingehen.

Von meinen fast 27.000 Followern gehören nach meinen eigenen (eher ungenauen) Analysen ca. 12.000 in etwa zu meiner Zielgruppe und sind aktiv. Mehr als die Hälfte sind für mich also nicht relevant. 15.000 Follower sprechen entweder meine Sprache nicht oder sind seit Monaten oder gar Jahren nicht mehr aktiv auf Twitter. Sie sollten also für eine Analyse nicht relevant sein. Solange Analyse-Programme keine entsprechenden Eingrenzungen zulassen, bleibt die Bewertung der Followerzahl ein wenig relevantes Faktum.

Werden meine Tweets retweetet?

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Die in etwa Übersetzung des unteren Kästchens: „Warum ist das wichtig? Wenn Ihre Follower Ihre Nachrichten, Ihre Tweets in ihre Netzwerke weiterzwitschern, erhöht sich die Bekanntheit Ihres Geschäfts.“ Ihre Tweets erhöhen Ihre Reichweite, wenn sie von anderen Twitterern retweetet werden. Daher ist es wichtig, möglichst viele Retweets zu bekommen. Der Prozentsatz, wie viele der Tweets retweetet wurden, sagt jedoch nichts über die tatsächliche Reichweite aus. Doch trotz des fehlenden Bezugs zu den veröffentlichten Tweets pro Tag/Woche/Monat habe ich einen Indikator dafür, dass meine Tweets gut ankommen.

In meinen Augen sind 95% ein sehr guter Wert. Einen solch hohen Prozentsatz hätte ich übrigens nicht erwartet. Zu einem gewissen Teil ist es sicherlich die Qualität beziehungsweise der Informationsgehalt meiner Tweets, die (nicht nur) meine Follower zum Retweeten bewegt. Nach meinen Beobachtungen gehören allerdings auch Small-Talk-Tweets zu den häufig (zum Dank) retweeteten Tweets.

Bis hierher sieht es für mich gemäß der Analyse noch gut aus. An dieser Stelle wäre es interessant zu wissen, was da in welchem Zeitraum gezählt wurde. Jetzt aber zu den „dicken Hunden,“ die mit den nächsten Analysen kommen.

Interagieren meine Follower aktiv mit mir?

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Zuerst wieder die Übertragung der Anmerkungen im unteren Kästchen. „Warum ist das wichtig? Äußerst engagierte (interagierende) Follower sind Ihr wertvollstes Pfund. Stellen Sie sicher, dass die Unterhaltung am Laufen bleibt.“ Das ist ein sehr wichtiger, wenn nicht entscheidender Punkt. Die Frage ist für mich jedoch, ob ein Prozentsatz mir darüber Auskunft geben kann, ob meine Bemühungen, im Gespräch zu bleiben, erfolgreich sind oder nicht. Auch hier fehlt mir der Bezug zum analysierten Zeitraum. Anfangs des Jahres hatte alle Twitterer, die mich erwähnt oder retweetet hatten auf eine Liste gesetzt, um mich am Ende des Monats zu bedanken. Im Monat März waren es über 400, im April habe ich diese Aktion wieder eingestellt, weil bereits in der Mitte des Monats über 300 Twitterer auf der entsprechenden Liste waren. Der HootSuite Social Grader errechnet 81 Twitterer (= 0,3%).

Wie ich am Anfang schon erwähnt habe, sind nur etwa 45% meiner Follower gemäß meiner Zielgruppendefinition als relevant zu betrachten. Ein nicht nicht klar zu bestimmender Prozentsatz von den übriggebliebenen 12.000 Followern ist wenig oder gar nicht an mir und meinen Tweets interessiert. Ich gehe trotzdem mal von 12.000 Twitterern aus, die meine Tweets lesen. Darauf umgerechnet läge die Interaktionsrate meiner Follower mit 81 Twitterern, die mit mir interagieren, immer noch sehr niedrig bei 0,68%. Das ist natürlich ausbaufähig.

Andererseits wäre der Aufwand für eine Steigerung dieser Zahl eventuell sehr hoch. Derzeit bekomme ich laut SumAll etwa 40 bis 60 Mentions pro Tag. Das lag vor kurzem noch deutlich höher und verursachte so viel Arbeit, dass ich bremsen musste. Ich engagiere mich phasenweise sehr intensiv bei Twitter. Aufsummiert liegen dann die von Twitter in den „Mitteilungen“ berücksichtigten Interaktionen bei 400 bis 600 pro Tag. Mentions und/oder Replys liegen in solchen Zeiten schätzungsweise um die 100. Daraus kann leider kaum die Zahl der einzelnen Twitterer bestimmt werden, die mit mir interagieren. Als nicht prominenter oder durch Medien bekannter Twitterer werde ich bei (für mich) vertretbarem Aufwand die Zahl kaum über 150 Twitterer (für den HootSuite Social Grader) steigern können. Für Hootsuite läge der Prozentsatz dann bei 0,56% oder 0,6% – auf die 12000 umgerechnet bei 1,25%.

Ist der Prozentsatz der mit mir interagierenden Twitterer aussagekräftig?

Was sagt der Prozentsatz der mit mir interagierenden Twitterer wirklich aus. Kann ich eine qualifizierte Aussage darüber machen, was diese Zahl für mich und mein Geschäft bedeutet? Ich halte die tatsächliche Anzahl für wesentlich wichtiger. Da man Follower sich nicht aussuchen kann, und sie nur aus den unterschiedlichsten Gründen angezogen werden sowie sich aus den unterschiedlichsten Gründen für ein Folgen entscheiden, ist eine „Qualität“ der Follower nur sehr eingeschränkt beeinflussbar. Genauso wenig ist aus der Interaktionsrate ablesbar, wer sich für meine Informationen interessiert. Wie oben schon kurz dargelegt, sind unter den Followern jede Menge „inaktive“, was aber nicht heißen muss, dass sie meine Tweets nicht lesen. Daher sollte aus meiner Sicht analysiert werden, wie viele unterschiedliche Twitterer mit mir pro Monat interagieren. Auch die Zahl der Klicks auf meine Links wäre interessanter. Ein weites Feld …

Enthalten meine Tweets „rich content“?

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Es wird allgemein immer wieder gepredigt, wie wichtig Links, Bildchen und Videos sind. Es ist sicherlich so, dass visuelle Inhalte mehr Aufmerksamkeit bekommen. Definitiv ein wichtiger Aspekt. Andererseits müssen Links, Bilder (Fotos) und Videos zu meinem Thema passen. Bevor ich näher darauf eingehe, zunächst wieder die Eindeutschung des Kästchentextes: „Warum ist das wichtig? Informieren und unterhalten Sie Ihr Publikum, indem Sie Links, Bilder und Videos teilen. Es steigert die Wahrscheinlichkeit, dass sie Ihre Mitteilungen weiterverbreiten.“

Natürlich ist es gut, wenn das, was Sie der (Twitter-)Welt mitteilen möchten, von möglichst vielen Twitterati weiterverbreitet wird. Aber um jeden Preis? Ich denke, die eigene Reputation steht in einer Verbindung mit der Art, wie man sich im Netz darstellt. Wenn Sie Bildchen um der Bildchen willen posten, um mehr retweetet zu werden, könnte das im Widerspruch zum Gesamtbild stehen, das Sie abgeben möchten. Auf der anderen Seite gibt es genügend Beispiele für Twitteraner, die mit Sprachwitz und intelligent konstruierten, oft witzigen Sprüchen (einer Art Aphorismen) sehr viele Favs und Retweets bekommen – ohne Links, Fotos oder Videos.

Welche Art Videos rechtfertigen Aufwand und Kosten?

Dazu kommt der Aufwand. Einfach irgendwelche (witzigen) Videos weiterzuverbreiten, scheint mir auf Dauer nicht zielführend und vor allem wenig zu einem individuellen Image passend. Wo Fotos noch weitgehend (günstig) eingekauft werden können, müssen Videos, wenn sie passen sollen, produziert werden. Es scheint heute einfach zu sein, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln passable Videos zu erstellen. Andererseits sollten Videos nicht zu amateurhaft daherkommen. Das kann schnell nach hinten losgehen. Oft stehen hinter gut gemachten Videos erhebliche Kosten, die eventuell nicht in einem vernünftigen Verhältnis stehen und auch nicht die erhoffte Wirkung nach sich ziehen, auch wenn sich die Retweet-Rate um 100% verbessert. Ein Unternehmen, das Spots für TV-Werbung produzieren lassen kann, hat es da einfacher.

Auch das mit den Links wirkt auf mich etwas überzogen. Mir erscheint es manchmal durchaus zuviel, wenn ich verstärkt auf Beiträge hinweise, die ich für interessant halte. Manchmal komme ich mit Sicherheit auf über 60% Tweets mit Links. Ich brauche aber auch Platz für Empfehlungen, für’s Danke sagen und für Unterhaltungen. Dadurch kommt einiges zusammen. Meine Interaktionsrate wurde im Schritt vorher (und wird das auch im nächsten) als zu gering bemängelt. Wenn ich jetzt einen noch größeren Anteil „rich content“ twittere, könnte darunter meine Interaktionsrate leiden, vor allem die nächste, die angibt, wie oft ich auf Interaktionen antworte. Für mich ist es wichtig, beim Twittern auch auf Ausgewogenheit zu achten, die ich nicht in Prozentzahlen festmachen will. Mal ist es so, mal ist es anders, halt so, wie auch im wirklichen Leben. Mal gibt es mehr Hinweise auf gute Artikel, mal mehr Smalltalk mit meinen Followern.

Antworte ich meinen Followern?

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Auch hier gleich zu Beginn das untere Kästchen sinngemäß übersetzt: „Warum ist das wichtig? Dialoge bauen eine Wechselbeziehung zu Ihren Followern auf und gibt Ihnen die Gelegenheit, sie über Ihre Produkte und Dienstleistungen zu informieren.“ Es ist sicherlich nicht so, dass ich mich nicht auf Twitter unterhalte oder nicht gerne antworte, mich für Retweets, Favorisierungen oder Mentions bedanke. Es ist jedoch so, dass es für mich bei „normalem“ Twittern einen erheblichen Aufwand bedeutet, auf alle Mentions zu antworten. Bei diesen Mentions sind für meinen Geschmack oft zu viele Erwähnungen dabei, mit denen ich nicht wirklich gemeint bin. Das sind beispielsweise Erwähnungen von Twitterern, denen ich nicht folge und die mich nur deswegen erwähnen, damit ich ihnen folge oder einfach Werbespam.

Das reine Zählen meiner Reaktionen, und das Ergebnis mit der Zählung der Tweets, in denen ich erwähnt werde, in Bezug zu bringen, ist einfach Statistik ohne wirklichen Zusammenhang. Wenn ich „Grußketten“ unterbreche und mich einfach per Fav bedanke, wird das offensichtlich nicht gezählt – ich müsste sonst bei über 80% liegen. Twitter bietet für Interaktionen viele Spielarten, die von einem Programm nicht immer leicht in Zusammenhang gebracht werden können.

Zusammenhang zwischen den Ergebnissen

Es gibt jedoch auch noch den Aspekt, wie die ermittelten Zahlen und Empfehlungen untereinander in Beziehung stehen. Vor allem bei Accounts mit vielen Followern kann das große Auswirkungen haben, wenn statt der Prozentzahlen mal die absoluten Zahlen zugrunde gelegt werden. Ich will daher mal die Zahlen, die mir vom HootSuite Social Grader geliefert wurden, in Beziehung zu meiner Twitterei bringen. Dazu ist es hilfreich, einen Blick auf die Statistik zu werfen, die mir SumAll täglich in meinen virtuellen Briefkasten wirft.

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Wie schon erwähnt, habe ich meine Twitter-Aktivitäten zurückgefahren. Mit den jetzt rund 50 Mentions und etwa 35 Retweets durchschnittlich pro Tag bin ich sehr zufrieden. Um jetzt meine Antwort-Rate von 11% auf 25% zu steigern, müsste ich statt der bisherigen 5 Tweets etwa 12 Tweets schreiben. Dazu kommt das Bedanken für Retweets, pro Tweet Dank an 6 Twitterer, also etwa 3 Tweets, da normalerweise etwa 1/4 der Retweeter mehr als einen Tweet retweetet. Das wären 15 Tweets statt der bisher 5. Das ist theoretisch machbar, habe ich auch schon gemacht.

Wenn ich jetzt allerdings meine Interaktionsrate erhöhen möchte, wird es richtig viel. Derzeit 81 Twitterer bei 0,3% ergäben 675 bei den geforderten 2,5%. Die Mentions ergäben dadurch ebenfalls die etwa 8-fache Menge. Ich müsste also täglich 120 Tweets schreiben, um auf die geforderte Antwort-Rate zu kommen. Wenn ich jetzt dazu noch entsprechend viel Links und Bilder (Videos lasse ich mal weg) posten wollte, käme ich locker auf 240 Tweets pro Tag, wobei ich auch schon möglichst oft Link und Bild gleichzeitig posten sollte. Das entspräche dann 50% Links und vielleicht 10% Fotos. Ob das den Anforderungen von HootSuite genügt, weiß ich nicht.

So gesehen funktioniert das Modell von HootSuite Grader nur für Twitter-Accounts mit überschaubarer Anzahl von Followern. Die „Big Audience“ nützt mir in Bezug auf die Wirkung meines Twitter-Accounts relativ wenig. Zumindest dann, wenn ich der Analyse des HootSuite Graders Glauben schenke.

Bevor ich zu meinem abschließenden Fazit komme, noch schnell die letzte Analyse.

Wie vollständig ist mein Twitter-Profil?

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Okay, da bin ich wieder gut aufgestellt. Mein Profil ist vollständig und bringt mir dadurch die Note „A+“. Auch hier wieder die sinngemäße Übersetzung: „Warum ist das wichtig? Ein vollständiges Profil mit qualitativ guten Bildern vermitteln Ihre Produkte oder Dienstleistungen besser und bauen Glaubwürdigkeit auf.“ Ich denke, es sollte jedem, der Social Media zur Unterstützung und zum Bekanntmachen seines Anliegens anwendet, klar sein, dass das Twitter-Profil eine Art Aushängeschild ist, das bei anderen Twitterern einen ersten Eindruck hinterlässt. Und der sollte – wie jeder natürlich längst weiß – sehr gut sein.

Für die Übersichtsanalyse im ersten Bild scheint diese Analyse des Profils die alleinige Grundlage für die Bewertung im Punkt „Profile“ zu sein. Da ich trotz der Wertung „D“ im wichtigen Punkt „Engagement“ insgesamt auf „A-„ gekommen bin, könnte die Gewichtung des Profils zu hoch sein.

Fazit

Es fällt mir nicht ganz leicht hier ein angemessenes Fazit zu ziehen. Einerseits ist es natürlich gut, mal zu sehen, wie der eigene Twitter-Account durch so eine Analyse bewertet wird. Andererseits ist es nicht ganz einfach, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wie bei allen Analyse-Tools, die ich kenne, lassen Auswertungen, deren Eingangsparameter weder bekannt noch einstellbar sind, viele Fragen offen. Für den HootSuite Social Grader stellt sich mir beispielsweise die Frage nach der Datenbasis. Was wird als Durchschnitt betrachtet, alle registrierten Twitter-User oder nur die aktiven? Wurden die Analysen beziehungsweise Empfehlungen integriert betrachtet oder jede einzelne für sich alleine?

Um die Analysen letztlich beurteilen zu können, dürften den meisten Twitteranern diverse Zusammenhänge fehlen, etwa Analysezeitraum, Relevanz der Follower (100% aktiv? 100% Zielgruppe?) und weitere. Durch die teilweise Abhängigkeit der Analysen/Empfehlungen untereinander, kann eine Befolgung der Empfehlungen zu einiger Verwirrung führen, wenn nicht das eintritt, was als gut und günstig beschrieben wird. Daher empfehle ich – wie eigentlich immer – alle Analysen zu hinterfragen. Das soll nicht heißen, sie vollständig „in Frage“ zu stellen. Es geht einfach nur darum, zu verstehen, was die Analyse tatsächlich über mich, meinen Twitter-Account und mein Verhalten auf Twitter aussagen kann. Helfen mir die Analysen, um mein Twittern und meine Reputation im Social Web zu verbessern und damit die Chance auf einen Erfolg zu erhöhen?

Wer ein paar Einblicke gewinnen möchte, wie sein Twittern von einem Werkzeug zusammenfassend analysiert und bewertet wird, wird vom HootSuite Social Grader einige nachdenkenswerte Informationen bekommen. Bei der Bewertung und den daraus folgenden Schlüssen für das eigene Twitter-Verhalten sollten Sie sich jedoch unbedingt fragen, was tatsächlich sinnvoll wäre anzuwenden, und wofür sich ein eventuell erhöhter Aufwand lohnen könnte. Wer jedoch seinen Twitter-Auftritt etwas genauer analysiert haben möchte, wird vermutlich auf weitere Tools zurückgreifen. Eventuell lohnt es sich, über eigene Wege nachzudenken, die einem eine bessere Einschätzung der eigenen Wirkung auf Twitter ermöglicht. Was eine Twitter Präsenz tatsächlich an ROI (Return On Investment) bringt, muss sicherlich weit aufwendiger gemessen werden. Das ist jedoch ein anderes Thema.

Info:
Das Verfassen dieses Artikels mit allem Drum und Dran hat etwa 8 Stunden gebraucht.